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Bernhard Heinzlmaier ist kein Unbekannter hierzulande, Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung, Lektor am Institut für Bildungswissenschaft und Marktforscher mit Schwerpunkt Jugend.

2007 stellt er in seinem Buch "Jugend unter Druck" nüchtern fest:
"Weltverbesserer und sozial engagierte Jugendliche waren gestern. Heute wächst eine Generation junger Menschen heran, die ihr Leben ganz auf eine erfolgreiche berufliche Karriere, viel Geld und hohes Ansehen hin trimmt – und dabei am ständig wachsenden Leistungsdruck der neoliberalen Gesellschaft zu zerbrechen droht."

2011 legt er im Profil-Interview (23. Mai 2011, S. 74) heftig nach:
"Dass so viele junge Männer im 'Hotel Mama' bleiben, hängt damit zusammen, dass viele Frauen ihre Söhne zu echten Trotteln erziehen. Sie verwöhnen sie, ohne sie zu fordern ... Aus diesen symbiotischen Mutter-Sohn-Beziehungen entstehen dann dissoziale Egomanen."

Gut, erfahrene LehrerInnen können solche Diagnosen nachvollziehen, schließlich haben sie täglich mit "egoistischen Konsum-Trotteln" zu tun. Aber Pädagogen dürfen keinesfalls Klartext reden, das würde gegen sie verwendet werden: "Unfähige, unsensible Idioten."

Ich wundere mich nur, dass es zu keinem empörten Aufschrei gegen den Jugendforscher gekommen ist - von Frauen, Söhnen, Trotteln.
. (Gast) meinte am 31. Mai, 08:25:
also ich kenn den heinzlmaier nicht. klingt nicht nach wissenschaftlich fundiertem ergebnis, aber sehr nach provokation (wie auch viele deiner texte)
vielleicht ist er auch nur schwul und wehrt sich dagegen. ;-) 
teacher antwortete am 31. Mai, 08:39:
Ich kenne ihn auch nicht persönlich, habe aber eine Mitarbeiterin seines Instituts auf einem Seminar sprechen gehört. Das hat schon sehr empirisch belegbar geklungen! Und so provokant, wie ich es liebe :-) 
. (Gast) antwortete am 31. Mai, 08:54:
damit wäre aber auch deine wiederholte behauptung, dass die kinder von den medien erzogen werden, wissenschaftlich unhaltbar. 
. (Gast) antwortete am 31. Mai, 08:56:
verzeihung, streng wissenschaftlich darf es natürlich nicht "kinder", sondern muss es "trottel" heißen. 
teacher antwortete am 31. Mai, 20:11:
Na, na - ich bin immer noch überzeugt, dass die Kinder von den Medien mehr erzogen werden als von den Eltern. Kein Zweifel, dass Fernsehen oder Gratiszeitungen mehr vertrotteln als jede Mutter der WElt! 
Trottel (Gast) meinte am 31. Mai, 08:39:
Was was für eine Rolle hat bei der ganzen Chose der "neue Mann", den es ja auch schon ein paar Jahrzehnte gibt und der seine Kinder vollverantwortlich miterzieht? 
teacher antwortete am 31. Mai, 08:41:
Gibt es den? 
teacher antwortete am 31. Mai, 20:13:
Danke für den link, aber wenn eine Uni-Frau über neue Männer schreibt, dann höre ich nach 10 Zeilen schläfrig auf ... leider. 
Margit (Gast) antwortete am 1. Jun, 23:17:
Also das ist doch die Höhe.
Was sind "Uni-Frauen" für Sie? Trampeln?
Sie selbst sind doch ein Uni-Mann, oder?
Sie schaffen es nicht, die wissenschaftliche Arbeit einer Frau zu lesen, ohne dabei einzuschlafen?
Was sind Sie für ein Lehrer? 
Kakanier (Gast) antwortete am 3. Jun, 09:29:
Man muss hier bemerken, dass der Text in geradezu perverser Weise nicht durch Zeilenumbrüche und Absätze formatiert wurde. 
teacher antwortete am 3. Jun, 12:49:
Tut mir leid, ich hätte es nicht so generalisierend formulieren dürfen. Es bleibt: Dieser Text ist zum Einschlafen. 
steppenhund meinte am 31. Mai, 09:37:
Interessant, dass hier nur "Gäste" kommentieren:)
Zum neuen Mann kann ich nur sagen, dass er weniger Frauen ins Bett bringt. Da gab es auch einmal eine Studie, aber die ist nicht so wichtig in dem Kontext. Denn hier geht es ja um Männer in Partnerschaften.
Die "heutigen" haben ja selber schon kein richtiges Bild mehr vorgelebt bekommen, wobei ich nicht sagen will, dass die Vorbilder vor 100 Jahren so vorbildlich waren.
Aber was das Thema jetzt mit Homosexualität zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Das scheint ein typischer "Gastbeitrag" zu sein;) 
david ramirer antwortete am 31. Mai, 10:59:
ganz ungastlich
möchte ich hier aus meiner sicht ergänzen, dass bezüglich "frauen ins bett bringen" ja die qualität immer über die quantität gehen sollte. wenn der neue mann auch nur das verstanden hat und es lebt, bin ich schon zufrieden. 
teacher antwortete am 31. Mai, 20:14:
Lenkt nicht vom Thema ab!!! 
steppenhund antwortete am 1. Jun, 08:33:
Vielleicht sollte ich klarstellen, dass die Frage des "Zu Bett bringens" nicht mein Auswahlkriterium ist. Das wird in den Illustrierten so "ganz wissenschaftlich untersucht", vor allem in Blättern, die von Frauen gelesen werden. Beispiel Cosmopolitan. 
david ramirer antwortete am 1. Jun, 08:51:
den cosmopolitan kann man "lesen"?
ich dachte immer, da schaut sich jede nur die bilder an... ;) 
Gast (Gast) antwortete am 1. Jun, 08:55:
@teacher, wir sind hier nicht in der schule, da geht es bei den themen flexibler zu. 
teacher antwortete am 3. Jun, 13:03:
Hab' ich übersehen ... :-))) 
BIA (Gast) meinte am 31. Mai, 10:19:
Was mir bei dieser Diskussion immer sehr, sehr fehlt ist die Reflexion: Wo, verdammt, sind eigentlich die Väter? Warum ist der Fokus so sehr auf dem, was die Mutter (falsch bzw. gar nicht) macht - und nicht auf dem, was der Vater (falsch bzw. gar nicht) macht?
Gehören nicht zwei dazu, die ein Kind zum unfähigen Konsumtrottel erziehen oder aber auch nicht? 
teacher antwortete am 31. Mai, 20:21:
Liebe BIA,
Glaubst Du, dass die Männer in der Erziehung eine große Rolle spielen? Denke an die Scheidungsraten (bei uns ca. 50 %), addiere die Workaholics und Alcoholics, ziehe die Desinteressierten, die Sport- und Fernsehverliebten, die Suchtler ganz allgemein etc. ab ... ach was, wie viele bleiben wirklich?

Aber wie gesagt, ich sehe nicht die Frauen in der Schuld, ich bin überzeugt, dass wir bei den Medien anfangen müssen. Und Konsumtrottel sind in der Marktwirtschaft sehr beliebt! 
ska antwortete am 31. Mai, 21:01:
Wobei die arbeitsbedingte Abwesenheit, der offensichtliche oder verdeckte Alkoholkonsum und seine Folgen, das väterliche Desinteresse am Kinde und der Fokus auf außerfamiliäre Ablenkung (mit)entscheidende Erziehungsfaktoren darstellen, die nicht die Mutter sind.

Trotzdem ändert das nichts an den oben geschilderten Ergebnissen ... und die finde ich auch eher nachvollziehbar als abwegig. Soll heißen, Kinder werden weniger gefordert (nicht nur von der Mutter, gesamtgesellschaftlich) und sind dadurch weniger bereit fürs Leben. 
BIA (Gast) antwortete am 1. Jun, 09:46:
Ich will das nicht auf eine Schuldfrage reduzieren, viele Sachzwänge tragen dazu bei, dass Väter sich sehr oft auf die Ernährerrolle zurückziehen (müssen). Aber das fehlende Engagement der Väter erhöht das Risiko für die Söhne so sehr, dass HIER eigentlich der Aufschrei sein sollte. 
david ramirer meinte am 31. Mai, 11:06:
die gegenüberstellung der zitate aus 2007 und 2011 ist sehr entlarvend: denn in der schwarz-weissen blindheit der argumentation von herrn heinzlmaier wird sichtbar, dass die jugend entweder die chance hat, am leistungsdruck zu zerbrechen - oder aber im muttihaus dank 24/7-verwöhnorgien zum verweichlichten dorftrottel zu verkommen. zwischen diesen extremen hat es unsere jugend wahrlich nicht leicht, und die rückendeckung der wissenschaft sieht ja (siehe zitat (und da vor allem die wortwahl) nr. 2) auch eher bescheiden aus. 
teacher antwortete am 31. Mai, 20:22:
Im Zweifelsfall würde ich auch für Mamas Trottel votieren! Ist doch eine bequeme Rolle, oder? 
david ramirer antwortete am 31. Mai, 22:30:
bequem ist nur, diese rolle jemandem überzustülpen. 
fedor (Gast) meinte am 31. Mai, 13:19:
Warum kein empörter Aufschrei kommt,kann ich mir schon vorstellen.Klingt sehr nach einer unangenehmen Wahrheit! 
teacher antwortete am 31. Mai, 20:23:
Die Wortwahl ist trotzdem besch...eiden. 
franz (Gast) meinte am 31. Mai, 15:53:
jo genau...
...lauter trottel kinder von ganz depperten eltern gibts heut zu tage!die menschheit braucht mehr so gscheite wissenschaftler! 
teacher antwortete am 31. Mai, 20:24:
Gut, aber aus dem kleinen Finger saugen sie solche Behauptungen auch nicht! 
Matthias (Gast) meinte am 1. Jun, 08:25:
Na Gott sei Dank, diese selbsternannten Weltverbesserer haben schon genug Schaden für die nächsten fünf Generationen angerichtet. 
bonanzaMARGOT meinte am 1. Jun, 11:03:
hm. wissenschaftlich erscheinen mir diese aussagen nicht. eben polemik. natürlich haben auch pädagogen und akademiker ein recht auf ihre meinung. sarrazin als beispiel (auch wenn`s ein anderes thema ist).
beschissen finde ich, wenn sie ihre polemik mit halbwissenschaftlichen untersuchungen und statistiken unterfüttern.

die derzeitigen jugendbewegungen (z.b. in spanien) zeigen ein ganz anderes bild. die konsumtrottel, streber und die fähnchen nach dem wind hänger wird es in jeder generation geben. 
teacher antwortete am 5. Jun, 09:58:
Ich habe viel Sympathien für diese Jugendbewegungen. 
der ehemals VS Lehrer (Gast) meinte am 1. Jun, 11:11:
Grasser, Guttenberg und Ubahnschläger
Ganz ehrlich, verwundern tut das doch wohl schon lange niemanden mehr. Schlussendlich leben die "Jugendlichen" doch nur das aus, was ihnen in den Medien etc vorgezeigt, vorgekaut etc wird. und das resümee eines jeden vernünftigen jugendlichen/jungmanns muss doch sein: es geht durch!

Grasser, Guttenberg, Berlusconi, Meindl, Haider, Ubahnschläger die an klaustrophobie leiden, kinderschänder die eine allergie haben... all das.

Lebensmantra: ich schau auf mich!
Als meine Schüler damals in der vierten Klasse waren, gab ich ihnen gegen Ende der Schulzeit die Aufgaben, die Aufgaben nicht zu machen und sich dafür gute geschichten als begründung auszudenken. Für Tests nichts zu lernen, aber einen guten Schummelzettel zu schreiben. vollkommen unvorbereitet in ein Referat zu gehen und gekonnt das Thema zu umschiffen.

Tarnen und täuschen eben. Frei nach dem Motto: Ein System, das nichts von dir hält, dich nicht wertschätzt und nur beurteilt, was du nicht kannst - muss ausgetrickst werden.

Mit den Eltern habe ich durchbesprochen, wie sie sich bei den weiterführenden Lehrern verhalten soll. Ja demütig und immer wieder die Floskeln: wir arbeiten ja gemeinsam zu hause dran, wir nehmen nachhilfe, wir hoffen auf ihre unterstützung - die hauptarbeit ist aber natürlich aufgabe der eltern... alles ein witz und sogenannte keywords mit self fullfilling charater.

Die Kinder aus meiner Klasse wussten, was sie wert sind. Das Werte ganz tief in ihnen drinnen stecken und eigentlich jeder weiß, was richtig und falsch ist. und es oft nicht leicht ist, sich das zu bewahren.

Die Schüler aus meiner klasse, hätten guttenberg applaudiert, würden grasser gratulieren und die ubahnschläger zum eletr. Stuhl führen. 
david ramirer antwortete am 1. Jun, 11:25:
guttenberg applaudieren?
- der hat sowas von stümperhaft geschummelt, und derart schwache begründungen dafür geliefert, dass ihn jeder meistertrickser eigentlich nur auslachen kann... 
teacher antwortete am 3. Jun, 13:07:
Lieber ehemaliger VS-Lehrer,
Ich verstehe deine Diagnose, aber die Therapie halte ich für gefährlich unethisch. 
walküre meinte am 1. Jun, 14:10:
Zum "Hotel Mama" fällt mir ein, dass ein Grund dafür unter anderem auch bei schlecht bezahlten Jobs (Praktika und dergl.) und teuren Mieten bzw. Wohnungspreisen zu suchen sein sollte. Womit wir wieder bei den Zukunftsperspektiven nach der schulischen Ausbildung wären. 
teacher antwortete am 3. Jun, 12:50:
Stimme zu. 
jana (Gast) meinte am 1. Jun, 16:53:
töchter?
Wenn die Söhne zu "echten Trotteln" erzogen werden, was ist dann mit den Töchtern? Gehts denen genauso oder werden die (richtig) erzogen? Ich verstehe den Fokus auf die Söhne nicht ganz. Oder ist das mal wieder die Geschichte, dass die Jungs in der Schule gerade im Schnitt eher schlechtere Leistungen zeigen als die Mädels? Falls das noch so ist... 
BIA (Gast) antwortete am 1. Jun, 18:17:
Naja, Tatsache ist, dass die Mädels mit den Schulischen Rahmenbedingungen weit besser zurechtkommen als die Jungs- und falls nicht, werden sie eher selbstzerstörerisch als auffällig-aggressiv. Was man lange übersehen kann.
Die Jungs sind im Moment echt die Verlierer - UND, davon bin ich überzeugt, nicht weil die Schule so böse und frauenfreundlich ist, sondern weil die Väter und ihr Engagement fehlen und überhaupt positive männliche Identifikationsfiguren fehlen. 
jana (Gast) antwortete am 1. Jun, 18:30:
Naja, aber es ging ja drum, dass die Mütter die Söhne zu Trotteln erziehen. "Früher" haben die Väter sich ja nun auch nicht mehr um die Erziehung gekümmert, warum also fehlen sie gerade jetzt plötzlich? In wie weit die schulischen Rahmenbedingungen - und vor allem warum - für Mädchen besser sind, kann ich nicht beurteilen. Das einzige Argument, das ich dazu kenne, ist, dass es gerade in der Grundschule mehr Lerherinnen als Lehrer gibt und damit die Mädchen mehr gefördert würden (so ganz verstehe ich das zwar nicht, zumal gerade die Betreuung VOR der Schule, also Krippe und Kindergarten ja schon lange eher von Frauen übernommen wird - dann müssten die Jungs ja schon lange bei Schulbeginn "hinterherhinken").
Eine für mich halbwegs einleuchtende Erklärung zu dem Thema, deren Quelle ich aber nicht mehr weiß, lautete, dass Jungs und Mädchen sich in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich stark entwickeln, so dass einige Jahre lang es den Mädchen leichter als den gleichaltrigen Jungs fällt, "zu lernen" (ich weiß nicht, was da alles reinspielt, Konzentrationsfähigkeit, vielleicht auch den Sinn hinter dem Lernen zu sehen, keine Ahnung), sich das aber bis zum Ende der Schulzeit wieder ausgleicht.
Gibt es denn zum Beispiel zu Beginn des Studiums da noch Unterschiede? (Ich meine, keine zu sehen, aber meine Beobachtung stützt sich auf Erst- und Zweitsemester der Informatik; also auch noch niedrige Frauenquote.) 
stichi antwortete am 2. Jun, 07:37:
Dieses Gerede von der Benachteiligung der Jungen geht mir echt auf den Geist. Vielleicht kommt jetzt einfach nur das zum Tragen, was Jahrhunderte lang unterdrückt wurde. Die Mädchen durften nicht lernen, waren immer abhängig von Männern, die ihnen erlauben konnten, zu arbeiten oder eben nur den Haushalt zu führen etc. etc.
Vielleicht sind sie einfach besser?
Ich sehe doch die ganze Zeit, dass die Jungen in der Schule überhaupt nicht benachteiligt werden. Die Mädchen werden in den Klassen als sozialer Schmierstoff eingesetzt, um die sich in unerträglichem Verhalten übertrumpfenden "Knaben" im Zaum zu halten.
Ist ein Mädchen gut, wird ihm unterstellt, es sei halt fleißig. Ist ein Junge gut, wird angenommen, dass er hochintelligent ist.
Aber keine Bange, nach dem Studium sind wieder die oft schlechter abschneidenden Herren am Drücker, diese Seilschaften funktionieren noch immer!
Und ja, ich weiß, dass das übertrieben ist, aber ich kann es nicht mehr hören. In BaWü wird allen Ernstes darüber nachgedacht, die Schreibschrift zu vereinfachen, weil die Jungen feinmotorisch nicht mehr zum Schreiben in der Lage sind!!! Das muss man sich mal reinziehen! 
jana (Gast) antwortete am 2. Jun, 14:20:
Für so überzogen halte ich das gar nicht. Klar kommt es immer auch auf die Lehrer an, wer wie stark gefördert wird. Aber ich kann mit beim besten Willen nicht vorstellen, dass da (fast) immer Mädchen bevorzugt werden (kenne es aus meiner Schulzeit eher andersherum, gerade bei älteren Lehrern und in "typisch männlichen" Fächern, dass es da einfach nicht sein konnte, dass Mädchen gut sind).
Und die Vereinfachung nich nur bezüglich der Schreibschrift, sondern auch das Zusammenkürzen von Stundenplänen halte ich für großen Quatsch. 
Einanderer antwortete am 2. Jun, 17:02:
"...ich weiß, dass das übertrieben ist..." NEIN, IST ES NICHT!
"Ist ein Mädchen gut, wird ihm unterstellt, es sei halt fleißig. Ist ein Junge gut, wird angenommen, dass er hochintelligent ist."
Auf den Punkt gebracht, einach Klasse "Stichi". Auch mir geht dieses dümmliche Argumentieren, der sogenannten "Benachteiligungen" der Buben, auf den Geist.
In meinem Bekanntenkreis muß ich mir ähnliche Sachverhalte anhören. Sobald ein Bub gute Noten hat, gilt er als "Hochbegabt" und die unsäglichen Eltern, bzw. der Vater, sucht dringend nach einer "Eliteschule", einer "Hochbegabtenschule", auf die er seine Brut abladen will...bei Mädchen höre ich das insoweit nie, die kommen halt auf ein normales Gymnasium, wenn überhaupt ... 
BIA (Gast) antwortete am 2. Jun, 17:46:
@Jana: Früher haben Väter vielleicht nicht ihre Säuglinge gewickelt, aber sie waren wenigstens DA - und haben, soweit ich das aus den Erzählungen meiner Eltern und auch Großeltern kenne, durchaus miterzogen, haben sich die Noten ihrer Kinder angesehen und mit ihren Söhnen Konflikte ausgetragen usw. Was nicht heißen soll, zurück in die 50er Jahre, dann wären wir alle glücklicher. Dazu kommen noch absolut irre mediale Männlichkeitsvorbilder, von Prollrappern bis tumbe Muskelhelden, mit denen sich die Jungs umgeben. Find ich als Mutter eines pubertierenden Sohnes SEHR problematisch, weil ich schon sehe, wie ihn diese Welt fasziniert. Mädchen haben natürlich auch die Wahl, Germany's Next Top Model zu gucken, abe an sie erscheinen mir die gesellschaftlichen Erwartungen nicht gar so niedrig zu sein.

@ alle anderen:
Die Mädchen kommen einfach besser mit dem derzeitigen System zurecht als die Jungs - was die Defizite des Systems keineswegs entschuldigt - aber optimal gefördert werden sie auch nicht. Jungs haben nachweislich einen größeren Bewegungsdrang, eine später entwickelte Feinmotorik, und dann sitzen sie Tag für Tag in der Schule - und werden zuhaus und in der Freizeit körperlich nur dann gefordert, wenn sie in den Sportverein gehen. Mädchen sind in der Regel geschickter darin, sich verbal auszudrücken, und genau das verlangen die Lehrpläne. Hands-on-Aktivitäten, selbst mal was bauen, sich körperlich ausprobieren - das läuft in der Schule gar nicht.
Dass die Jungen im Studium und Beruf immer noch die Nase vorn haben, hat meines Erachtens viel mit der Bereitschaft von Mädchenzu tun, sich zurückzunehmen, ihre Fähigkeiten eher unter den Scheffel zu stellen und sich zurückhaltend zu beurteilen, im Gegensatz noch zur scheinbar unbegrenzten Fähigkeit von jungen Männern, einen auf dicke Hose zu machen. Von den Old Boys Networks ganz abgesehen, wo sie dann kollektiv einen auf dicke Hose machen.
Ich würde mir eine Schule wünschen ,in der Mädchen lernen, weniger lieb und bescheiden zu sein und in der Jungs in der Mittelstufe jeden Tag zwei Stunden Holz hacken, bevor für sie der Unterricht überhaupt mal beginnt. Das würde in disziplinärer Hinsicht Wunder wirken, glaube ich.

Natürlich sind das alles wilde Verallgemeinerungen, aber ich habe jetzt jahrelang Schülerinnen und Schüler beobachtet, bin selbst als ehemalige Schülerin und Mutter eines Sohnes mit dem Thema befasst und sehe her schon gewisse Trends und einfach einen. Großen. HANDLUNGSBEDARF SEITENS DER SCHULPOLITIK, VERDAMMT NOCH MAL! 
teacher antwortete am 3. Jun, 12:58:
M.E. ist Schule zu stark text- und leseorientiert, da fühlen sich Jungs schon gar nicht angesprochen. Würde in den Schulen mehr mit Computer, Zahlen, Bildern, Technik gelernt oder überhaupt motorisch gearbeitet, dann würden die männlichen Interessen stärker angesprochen werden. Ich würde z.B. Physik in einer KFZ-Werkstatt unterrichten, da würden Jungs ganz anders agieren. 
o. klein (Gast) antwortete am 3. Jun, 16:06:
Holz hacken stand auch in der "guten, alten Zeit" nicht auf dem Lehrplan. Das war Sache der Familie, das zu veranlassen.

Also, liebe Söhnchen-Mami, was hält dich davon ab, deinen Sohn jeden Tag von 6-8h zwei Stunden holz hacken zu schicken? Es wäre deine Verantwortung. 
o. klein (Gast) antwortete am 3. Jun, 16:09:
mehr mit Computer ist genau das Gegenteil von "motorisch gearbeitet".

Beim Schreiben mit der Hand müssen sie wenigstens noch die Hände bewegen.

Das Problem ist wahrscheinlich, dass diese Kinderchen zu viel vor Computer & Fernsehen herumhängen, statt sich in ihrer Freizeit "motorisch" auszutoben.

Es ist nicht aufgabe der Schule, das zu übernehmen.

Die Schule ist da, um lesen, schreiben, rechnen zu lernen. Schliesslich haben die Kinder den halben Tag frei. 
Einanderer antwortete am 3. Jun, 16:11:
"Jungs haben nachweislich einen größeren Bewegungsdrang, eine später entwickelte Feinmotorik"
@BIA, wo ist das denn nachgewiesen und unter welchen Prämissen? Das halte ich eher für ein systemimmanentes Gerücht mit einer klaren Zielorientierung, das ist sowas wie "Umfragen" eines Bankenverbands zum Anlegerverhalten von potentiellen Anlegern oder so ..., bar jeglicher wahren Gründe jedoch zielorientiert. Für mich ist alles eine Frage der Sozialisation, der Erziehung, der Bildung und vor allem der pränatalen Entwicklung. Denn, zurückkommend auf meinen Beitrag unten, werden Jungen von Anfang an ganz anders sozialisiert, "Du schaffst es", "Tschaka", Männer weinen nicht, Männer müssen stark sein, laß dir nichts gefallen, schlag zurück usw. und das ewige, unsägliche Vergleichen der Buben, eben zum Beispiel mit diesen irren Medien-"Stars, DAS schafft den Bewegungsdrang und läßt in Folge die Feinmotorik sich nicht entwickeln. Denn für Feinmotorik benötigt man Ruhe und Ausgeglichenheit auch ein bisschen Selbstbewußtsein. Naja, und 3-jährige Mädchen sehe ich heutzutage bereits wieder mit Puppenwagen, in denen kleine Puppenbabys liegen, nebst entsprechendem Zubehör, unterwegs. Während die Buben mit Wasser-Maschinenpistolen ihr Unwesen treiben... Und eins ist nicht zu vergessen, die Kirche, die Religionen, üben Macht aus, wie noch nie...zurück ins Mittelalter, den Feudalismus, in neuen Schläuchen, haben wir ja schon wieder ganz gut am sich etablieren, er nennt sich heutzutage halt nur "Eliten". 
teacher antwortete am 3. Jun, 19:57:
Wir wollen nicht vrgessen, dass sich die Geschlechter bereits pränatal wesentlich unterscheiden (auch im Verhalten, im Gehirn etc.), also bevor noch die ersten Sozialisationseinflüsse auftreten können. 
Einanderer antwortete am 4. Jun, 11:58:
"...Geschlechter bereits pränatal wesentlich unterscheiden..."
... eben gerade nicht und schon gar nicht "wesentlich", bis zu einem gewissen Entwicklungsstadium ist es nämlich noch gar nicht raus, ob es ein Mädchen oder ein Bub wird (die Schulmedizin fabuliert insoweit von der 12. Woche...und die Gentestfreaks sogar mit der 6. Woche!). Bis dahin ist es ein, ja, sone Art Zwitterwesen also beides ("Bis zur sechsten Woche ist der Fötus ein Zwitter. Dann differenziert sich der Embryo durch hormonelle Impulse als männlich oder weiblich..."
https://www.oegs.or.at/02_information/pdf/Zwischen_den_Geschlechtern_Senger.pdf
Und was passiert zwischen der 1. und der 12. Woche? Hat in diesem Zeitraum vielleicht das diesbezügliche Leben der gebärenden Mutter Einfluß auf das werdende Geschlecht? Fragen die nie gestellt wurden und auch nicht werden, weil nicht opportun. Also auch hier ist eine Begründung für das Verhalten der Geschlechter nicht eruierbar.
(Insoweit erinnere ich an das Verhalten der "lieben" Verwandten und Bekannten:
"Was ist es denn geworden? Ach - ein Mädchen? Naja, Hauptsache gesund!"...) 
teacher antwortete am 5. Jun, 09:52:
Das hat sich total gedreht. Ich kenne Mütter, die nur noch Mädchen haben wollen!

Und: Es ist heute neurobiologisch gut belegbar, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht bloß anerzogen sind. 
Einanderer meinte am 2. Jun, 16:34:
Sind wir nicht alle - irgendwie Trottel ... ?
... daß wir das alles zulassen?
" ... eine Generation junger Menschen ..., die ihr Leben ganz auf eine erfolgreiche berufliche Karriere, viel Geld und hohes Ansehen hin trimmt ..."
Das ist genau die Nummer: jeder kann Unternehmer werden oder: man muß nur fleißig sein oder so, die von den Medien den Jugendlichen oktroiert wird und in Deutschland ist insoweit der Bertelsmannkonzern und die INSM ganz massiv tätig, auch in Schulen und Unis, wo sie ungestraft ihren unsäglichen Unsinn an die Kinder und Jugendlichen ablassen dürfen ("Du bist Deutschland!", übrigens neben der Bundeswehr, die ganz massiv in Schulen, mit sogenannten Jugendoffizieren, für ihren mörderischen Unsinn werben darf ...) diese Heranwachsenden "zerbrechen" nicht am "Neoliberalismus", sondern am kapitalistischen System daselbst, weil, dieses System ist, per se, gar nicht in der Lage, jedem eine diesbezügliche Chance zu geben, wer soll dann die Arbeit tun? Und mit Arbeit ist noch niemand reich geworden, das ist eine Mähr aus den Märchenbüchern à la Bertelsmann, er oder sie, ist nur alt und kaputt, wenn überhaupt, am Rentenbeginn mit 69, 70 oder bald 80?, angekommen. Und deshalb jaulen sie ja auf, wie die Wölfe, wenn das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft wird. Denn ein gleichberechtigtes Schulsystem ist auch insoweit, per se, nicht möglich, nicht zu deren Ziel führend.

Naja, was die "Trottel" betrifft. Das sind nicht in erster Linie die Mütter, die ihre Söhne zu diesem Typus hin erziehen, das sind eher die Väter, die eingreifen, in der wenigen Zeit, die sie ihrer Brut gönnen, neben ungarischen Bordellbesuchen...und Netzwerkerei, die ihnen eine Ellbogen-, Event- und Egogesellschaft eintrichtern, Machos aus ihnen formen, damit sie den gesellschaftlichen Kampf nach Geld, Einfluß und Macht erfolgreich bestehen, nach dem Motto: "Du schaffst es!" "Tschaka" oder ähnlicher Schwachsinn... Die Mütter sind halt nur die Mütter, sie tun ihr Bestes und unterliegen jedoch, releativ hilflos, der endlosen Dummheit ihrer Männer, ihrer "Ernährer", das sind übrigens auch die Männer, die das Sagen in den Medien haben und die, die überall das Sagen haben wollen ... 
 

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