Schauen wir uns das Fernsehprogramm an.
Suchen wir die Sendungen, die Chemie, Latein, Ethik oder Mathematik lehren.
Ja, so etwas gab es, Schulfernsehen. Ein ziemlich angestaubtes Format, das in unserer Spaßgesellschaft keinen Platz mehr findet. Es interessiert einfach niemanden. Von der Konkurrenz erfolgreich weggefegt. Tränen gab es keine.
Schauen wir Kindern beim Zappen vor den Fernsehgeräten oder beim Surfen in Internet zu. Wo bleiben sie hängen? Was interessiert sie? Ist da Französisch, Physik oder Wirtschaftskunde dabei?
Schauen wir in die Buchhandlungen: Wer kauft dort Lehrbücher zur Biologie, zum Rechnungswesen oder zur Politischen Bildung? Studierende, die müssen. Keine weiteren Interessenten.
Ich würde mir Sorgen machen um meine eigenen Kinder, wenn sie aus freien Stücken lieber die Gedanken der großen Philosophen lesen würden statt auf facebook mit ihren Freund/inn/en zu chatten. Sie sind normale Kinder, haben Interessen normaler Jugendlicher.
"Die Kinder haben ein natürliches Interesse zu lernen und zu forschen", behaupten unsere fortschrittlichen Pädagogen und unsere fordernden Eltern.
"Ja," sage ich. "Und sie haben tausend Gelegenheiten, diese jugendlichen Intereressen auf verschiedenste Weise abzudecken. Sieben Stunden Medienkonsum pro Tag helfen dabei nicht unwesentlich."
"Warum schaffen das die Lehrer nicht?"
"Weil wir Fächer zu unterrichten haben, die den natürlichen Interessen der Jugendlichen nicht entsprechen. Mit Materialien, die niemanden begeistern. Mit Zielen, die Studier-, Arbeits- oder Kritikfähigkeit vorsehen - statt Spaß und Unterhaltung. Das ist (unsere heutige) Schule."
Also haben wir die Wahl:
1. Wir gehen in der Didaktik vom alten Dogma ab, dass wir auf den natürlichen und lustbetonten Forschungsdrang der Kinder aufbauen dürfen. Dann können wir die alten Fächer beibehalten.
Alte Fächer - Neue Didaktik: Lernen mit Lustlosen. Lernen mit Übersättigten. Lernen mit Uninteressierten.
2. Wir kreieren neue Fächer und formulieren neue Ziele: Wir unterrichten jene Fähigkeiten und jenes Wissen, das die Jugendlichen wirklich interessiert. Ohne die Ansprüche der Universitäten, der Arbeitgeber oder simple Alltagsbewältigung anzupeilen.
Konkurrenz für RTL II, VOX, youtube, facebook. Und viel Spaß.
Suchen wir die Sendungen, die Chemie, Latein, Ethik oder Mathematik lehren.
Ja, so etwas gab es, Schulfernsehen. Ein ziemlich angestaubtes Format, das in unserer Spaßgesellschaft keinen Platz mehr findet. Es interessiert einfach niemanden. Von der Konkurrenz erfolgreich weggefegt. Tränen gab es keine.
Schauen wir Kindern beim Zappen vor den Fernsehgeräten oder beim Surfen in Internet zu. Wo bleiben sie hängen? Was interessiert sie? Ist da Französisch, Physik oder Wirtschaftskunde dabei?
Schauen wir in die Buchhandlungen: Wer kauft dort Lehrbücher zur Biologie, zum Rechnungswesen oder zur Politischen Bildung? Studierende, die müssen. Keine weiteren Interessenten.
Ich würde mir Sorgen machen um meine eigenen Kinder, wenn sie aus freien Stücken lieber die Gedanken der großen Philosophen lesen würden statt auf facebook mit ihren Freund/inn/en zu chatten. Sie sind normale Kinder, haben Interessen normaler Jugendlicher.
"Die Kinder haben ein natürliches Interesse zu lernen und zu forschen", behaupten unsere fortschrittlichen Pädagogen und unsere fordernden Eltern.
"Ja," sage ich. "Und sie haben tausend Gelegenheiten, diese jugendlichen Intereressen auf verschiedenste Weise abzudecken. Sieben Stunden Medienkonsum pro Tag helfen dabei nicht unwesentlich."
"Warum schaffen das die Lehrer nicht?"
"Weil wir Fächer zu unterrichten haben, die den natürlichen Interessen der Jugendlichen nicht entsprechen. Mit Materialien, die niemanden begeistern. Mit Zielen, die Studier-, Arbeits- oder Kritikfähigkeit vorsehen - statt Spaß und Unterhaltung. Das ist (unsere heutige) Schule."
Also haben wir die Wahl:
1. Wir gehen in der Didaktik vom alten Dogma ab, dass wir auf den natürlichen und lustbetonten Forschungsdrang der Kinder aufbauen dürfen. Dann können wir die alten Fächer beibehalten.
Alte Fächer - Neue Didaktik: Lernen mit Lustlosen. Lernen mit Übersättigten. Lernen mit Uninteressierten.
2. Wir kreieren neue Fächer und formulieren neue Ziele: Wir unterrichten jene Fähigkeiten und jenes Wissen, das die Jugendlichen wirklich interessiert. Ohne die Ansprüche der Universitäten, der Arbeitgeber oder simple Alltagsbewältigung anzupeilen.
Konkurrenz für RTL II, VOX, youtube, facebook. Und viel Spaß.
teacher - am Sonntag, 17. Oktober 2010, 13:16