Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
cotopaxi

 
Johnson (Gast) meinte am 22. Apr, 12:15:
Kann Die Kollegin ganz verstehen.
Sie versucht den Mädels das beizubringen was heute vielen fehlt - Disziplin, sich an Termine/Zeiten/Abmachungen zu halten.

Ich kann ihre Aufregung ganz nachvollziehen, denn mich regt so etwas auch extrem auf, wenn ich etwas plane (mit Leuten zw. 25 und 40) wo ich bereits alles organisiert und bezahlt habe auf die festen Zusagen der Leute, und dann wollen die Hälfte plötzlich nicht mehr (aber nicht aus Krankheit u.s.w., sondern weil die keine Lust mehr haben u.s.w.) 
teacher antwortete am 22. Apr, 12:37:
Genau so hat es mir die Kollegin geschildert.
Von den Mädchen höre ich hingegen, dass die Kollegin zu viel Werbung dafür gemacht hat, zu viel versprochen hat, das Projekt zu schön beschrieben hat. (Die Kollegin bestreitet das!)

Das Problem ist die mangelnde Zuverlässigkeit. Eine kleine Stimmungsänderung in der Klasse ... und plötzlich gelten alte Abmachungen nicht mehr. Ich mache mir aus, mit einer Klasse ins Kino zu gehen (OF, Prädikat wertvoll) und dann stehe ich mit 10 überschüssigen Karten am Schalter und warte ... im Fernsehen war was Lustigeres. 
Bobo (Gast) antwortete am 22. Apr, 12:57:
Nun, der Reaktion nach zu urteilen wird der Einlauf immerhin ein Stück geholfen haben, den jungen Fräuleins klarzumachen, dass sie a) vorher besser (lies: kritischer) hinhören und vor allen Dingen b) Zusagen nicht einfach so zurücknehmen können.
Auch wenn die Stimmung für deine Unterrichtsstunde im Eimer war – mit schweigender Kuschelpädagogik kommt man da nicht weiter, ganz im Gegenteil.

Und die Damen scheinen es nötig zu haben, mal ein P vorgesetzt zu bekommen, denn ganz ehrlich: Erst einer Gruppenveranstaltung zusagen, dann plötzlich absagen und auch noch treuherzig fragen, ob sie die 10 € wiederkriegen. Wie asozial ist das denn? 
jemand anderes mal wieder (Gast) antwortete am 22. Apr, 16:20:
sf
das der durchschnittliche schüler im unterricht keinen terminkalender in der tasche oder wenigstens im kopf hat und dann von irgendwas überrumpelt wird.

was folgt ist (wenn die lehrerin ihr "produkt" gut anpreist) eine welle der begeisterung und wen der wenig interessierte Schüler zunächst erstmal zeit hat ist es einfach unmöglich ehrlich zu sagen das man keinen bock hat weil a) die lehrerin ein nicht mehr mögen könnte und b) warscheinlich noch kritik aus der klasse kommt (klassengemeinschaft und so).

Da die motivationslosen Schüler aber eigentlich garnichtmal so wenige sind, fällt dennen später eben auf das man sie "verarscht hat".

und dann werden sie alles dran setzen ihre 10 euro wiederzubekommen

ergo: termine im unterricht ausmachen ist erpressung nutzt doodle oder ähnliches 
teacher antwortete am 22. Apr, 19:10:
doodle nützt da wenig - die Termine waren klar. Termine als Erpressung - das verstehe ich nicht.
Das Problem ist, dass sich die Mädchen etwas Tolles vorgestellt haben und zunächst Feuer und Flamme waren, sie aber schnell ihre Meinung änder(te)n, wenn sie selbst kochen sollen und ihre eigenen Mahlzeiten essen.
Wir alle wollen schlank, fit und hübsch sein - aber dafür gleich gesund kochen und Fitness betreiben und sogar dafür bezahlen ... dann lieber in die nächste Disko. 
teacher antwortete am 22. Apr, 19:14:
@Bobo: Die Mädels haben viel dabei gelernt, aber es hat weh getan.
Pacta servanda sunt, sagen die Juristen. 
lilula (Gast) antwortete am 23. Apr, 12:16:
@teacher, das gefällt mir gar nicht - der letzte Satz "Wir alle wollen schlank .... in die nächste Disco" geht es nur mir so?
dürfen lehrer ständig abwertend über schüler reden hier in diesem blog? oder darf man auch als schüler mal eine leise humorvolle kritik äußern ohne gleich von irgendwelchen oberlehrerinnen eine am deckel kriegen? anscheinend wollt ihr lehrer nur unter euch herumraunzen, wie furchtbar ihr euch nicht anstrengt um aus den fernseh- internet- und disco süchtigen schülern den "richtigen" weg zu weisen, mit betonung auf "richtigen" (so wie ihr das unter richtig versteht).
ich bin ein bisschen enttäuscht von euch lehrern - hätte mehr von euch erwartet. z.b: das ihr mehr verstehen wollt - mehr bereitschaft zu anderen sichtweisen habt ... aber dem is wohl nicht so... schade 
elamatrix (Gast) antwortete am 23. Apr, 12:22:
Ach es ist richtig, getroffene Absprachen einfach so zu brechen und Termine nicht einzuhalten? Sorry - so lang ist meine Schülerzeit nun auch noch nicht her. Aber ein Lehrer _kann_ sich nicht darauf einlassen, Schülern beizubringen, dass Absprachen heutzutage nichts wert sind. Wenn ich einen Termin zusage, dann hab ich dort zu erscheinen. Aber aus "kein Bock" heraus abzusagen ist einfach unhöflich.
Aber vermutlich müssen die Lehrer heute wohl lernen dass unhöflich in ist? 
kraM antwortete am 23. Apr, 15:35:
@lilula
*g du bringst auf den punkt, was das lebensgefühl der kommentare hier oft ist. ich frage mich allen ernstes, warum man kinder unterrichtet, wenn man eh hopfen und malz verloren sieht. ich lese immer nur kuschelpädagogik hilft nicht, Disziplin fehlt, "heutzutage"ist auch ein gerngenommenes wort, denn da ist nämlich alles besser. ^^ Wenn das so war, dann wäre ich gern 30 Jahre früher geboren worden. Es muss eine perfekte Welt gewesen sein, in der Absprachen noch was galten, die Schüler noch kuschten und nicht so dumm waren. (aber vermutlich erzählt mir gleich wieder jemand, dass man die Jugend jaa eiiiigentlich schätze. der letzte Satz, herr teacher, spricht jedenfalls eine andere Sprache. Da scheint zwischen den Zeilen Resignation und völlige Hoffnungslosigkeit durch. Aber nicht nur bei dir.)

Gruß
kraM 
@lilula (Gast) antwortete am 23. Apr, 16:09:
Ja, darf man !!
Waren Sie schon länger an keiner Schule mehr ???? 
Nick (Gast) antwortete am 24. Apr, 20:59:
Das Problem ist die Gegenseitigkeit. Um zu unterrichten, muss man sich schon sehr auf die SchülerInnen einlassen und auch ihre Lebenswelt/Motivation verstehen. Andererseits fehlt es bei einigen Schülern an der Bereitschaft zur Mitarbeit oder der Einsicht, dass das eigene Ego nicht über allem anderen stehen sollte.
Der Discospruch ist natürlich einseitig, aber andererseits verstehe ich meine Schüler manchmal nicht, wenn sie keinerlei Bereitschaft für Dinge haben, die ein bisschen Eigeninitiative erfordert.

Beispiel: Die SuS wünschen sich eine Fußball AG. Sie wird unter großem Aufwand organisiert und dann stellt sich heraus, dass ja eigentlich keiner Lust hat, daran teilzunehmen, obwohl alles miteinander geplant und ausdrücklich gewünscht war.
Sowas macht es manchmal schwer, ALLE Schüler positiv zu sehen.

Und natürlich fallen die Negativbeispielem, wie in jedem Job, am meisten auf. 
teacher antwortete am 25. Apr, 13:35:
1. Mein letzter Satz beginnt mit "Wir alle ..." - diesen innerern Schweinehund spüre ich auch täglich und betrifft nicht nur die Jugendlichen.

2. Diese frustrierte Stimmung im Lehrkörper muss irgendwo herkommen, oder?

3. Zum Artikel: Es ist einfach nicht ok, wenn Zusagen nicht eingehalten werden. Wenn das von den SchülerInnen nicht akzeptiert wird, dann werden immer mehr LehrerInnen noch frustrierter werden. 
lilula (Gast) antwortete am 25. Apr, 13:54:
1. aso - du willst auch schlank und fit sein, aber nix dafür tun, und schon gar nicht dafür bezahlen .... und dann halt lieber in die disko. verstehe.

2. ja woher kommt sie bloß? vielleicht vom bahnhof?

3. kein mensch sagt, dass das ok ist. 
teacher antwortete am 25. Apr, 14:04:
1. Vielleicht wundert dich das, aber so isses.
2. *g - vom Puff nicht
3. dann regen wir uns weiter auf! 
kraM antwortete am 25. Apr, 21:25:
@nick: ich kann verstehen, wenn man das für schwer hält, ich wollte nicht sagen, dass es einfach ist. aber sich so aufzugeben und sich ins internet zu begeben, um anonym seinen frust über die schüler rauszulassen und alles unreflektiert schlecht zu reden... sagen wir, es ist für mich nur schwer vorstellbar, dass so jemand als lehrer geeignet ist, sorry wenn ich das so sage. :>
Ich hatte in meiner Jugend (noch nicht so lang her) gute und schlechte lehrer, die guten waren die, die nicht der meinung waren, die jugend ist dumm, unzuverlässig und verdorben. vielleicht fehlt da etwas der abstand, ich weiß es nicht.

@teacher: dieses "wir alle" ist eine nette rethorische Wendung, um alle zu sagen, aber andere zu meinen. deine antwort in punkt 2 zeigt das sehr deutlich. ;) 
teacher antwortete am 26. Apr, 09:15:
... sich aufgeben ... schlecht reden ... das ist es genau nicht: Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Bildung zunehmend versagt, sie geht den Bach hinunter und hier finden sich 1000e Gründe dafür.
Wer kann das so unmittelbar berichten wie ein Lehrer? Andere können das gar nicht wahrnehmen, haben keinen Vergleich. Wir sehen es und hier dokumentiere ich die konkreten Erlebnisse. Viele wollen einfach wegschauen, schönreden und abwiegeln - das lasse ich nicht zu. Hier rede ich Tacheles.

Frust abladen ... das stimmt!

P.S.: Meine SchülerInnen erleben mich als ziemlich bunten, witzigen, aktiven Lehrer - also keine Sorge um meine persönliche Umwelt!

"Wir alle" bleibt "wir alle" - der Rest ist Interpretation der Leser. 
kraM antwortete am 26. Apr, 10:03:
ich will Ihnen nichts nehmen, sie können in Ihrem blog meinetwegen frust abladen wie sie möchten. :)

meistens ist das hier aber kein zeugnis des versagens der bildung, sondern eher ein eindreschen auf die schüler. wenn ich dieses blog lese, und wenn ich es eins zu eins nehmen würde, müsste ich glauben, es gibt im grunde keine perspektive mehr für die bildung. zum glück tue ich das nicht. ;) aber möglicherweise interpretier ich Sie da falsch. 
teacher antwortete am 26. Apr, 16:43:
So brutal erlebst du das?
Dann ist es so brutal. Für mich ist es Alltag. 

Meine Eingaben merken?

Titel:

Text:

JCaptcha - du musst dieses Bild lesen können, um das Formular abschicken zu können
Neuen Code anfordern

 

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma

development