walküre meinte am 25. Mär, 11:41:
Der teacher hat auf die unverschämte Bemerkung des Mädchens nicht reagiert - dies entnehme zumindest ich dem Text.Wieso zum Teufel kommen dann hier manche Kommentatoren auf die Idee, dem teacher sagen zu müssen, er dürfe nicht verletzt sein ? Hallo, wie gehts euch denn, dass ihr euch anmaßt, jemanden zu sagen, was er fühlen darf und was nicht ???
teacher antwortete am 25. Mär, 12:56:
Danke für das Argument. Es war ein Gefühl, das ich hier zum Ausdruck gebracht habe. Und es ist gut, dass ich solche menschlichen Regungen (noch) habe ... und sie bemerke und reflektiere. Und genauso gut ist es, dass ich hier die Reaktionen von unbeteiligten Kommentatoren kennenlernen kann, damit ich mich besser orientieren kann, was (heute) als normal oder unmöglich angesehen wird.
errorking antwortete am 25. Mär, 15:44:
wenn
jemand zu mir trottel sagt und ich weiss, ich bin kein trottel - bin ich dann empört? nein.es ging mir im übrigen nur auch darum , mit den schülern über das verhalten zu REDEN...das ist anscheinend nicht so üblich bei euch.
mir jedenfalls haben (bis heute)die lehrer imponiert, die mit uns gesprochen haben, jedoch lehrer, die nur betreten mit rotem kopf den ärger in sich reingefressen haben, waren für uns schlappe menschl. nullnummern....denn was lehrte uns dieses verhalten? auch schlapp zu sein? nein. agressiv zu werden und weiter zu quälen. das rezept daher: reden, reden, reden.
und was das gefühle zeigen betrifft: in einem gewissen masse ja. aber beim lehrer mit grenzen bitte!!!
denn auch ein feuerwehrmann oder ein arzt darf gefühle haben, er muss aber gleichzeitig über der sache stehen: retten!
und die aufgabe des lehrers ist zu 99,9 % NICHT das unterrichten, denn das trockene wissen kann sogar ein trottelkind aus jedem buch oder dem internet lernen.
der lehrer soll als vorbild einen reifen glücklichen, kreativen und empathischen menschen bilden.
heute und auch früher sind leider allzuoft menschliche wracks lehrer....und die schüler legen nur den finger auf die wunden punkte,man müsste ihnen quasi dankbar sein....durch konflikte entsteht eine diskussion aus denen man fürs spätere leben sehr viel mitnehmen kann. niemand will eine konfliktlose schule mit brav funktionierenden roboterkindern.
die echten, grossen probleme hatte ich (und auch meine mutter....sie war lehrerin)nieeee mit schülern sondern nur mit dummen (wrack)vorgesetzten. die arbeit mit kindern und jugendlich, sogar mit schwererziehbaren ist schwer aber immer beglückend....es ist wahrscheinl. der schönste beruf der welt....also tuts ned jammern.
teacher antwortete am 25. Mär, 21:05:
Wenn jemand Trottel zu mir sagt, dann bin ich beleidigt. Natürlich reden wir so viel wie möglich - ist aber völlig sinnlos und kontraproduktiv, wenn es wirklich eine Mutprobe war.
El Loco antwortete am 1. Apr, 14:50:
Und trotzdem. Die einzigen, die mir alles mögliche sagen können, ohne daß es mich treffen könnte, sind die, die mir sch**ßegal sind. Mal ganz ehrlich: egal aus welchem Grund das Mädchen den Spruch abgelassen hat, wie wird sie sich fühlen, wenn der Lehrer sie dafür einfach auslacht? Erniedrigt, genau. Und das nicht nur vom Lehrer, der ihr gezeigt hat, "was du mir sagst, geht mir am Arsch vorbei", sondern noch dazu vor ihren Mitschülerinnen. Nun muß man hoffentlich kein Geschichtslehrer sein, um zu wissen, was die Frucht der Demütigung ist: Haß.
Einer der wichtigsten Lerninhalte, den ich nicht nur meinen Kindern zu vermitteln suche, sondern auch denen, die mir stundenweise anvertraut sind: "dein Handeln hat Konsequenzen". Natürlich gibt man ihnen damit eine Macht in die Hand, die man möglicherweise fürchten sollte - und die französischen Lehrer scheinen diese Macht sehr zu fürchten; hierzuland ist Selberdenken und Selbstverantwortung selbst in der Universität noch sehr suspekt. Andererseits gibt man ihnen damit auch den besten Schlüssel in die Hand, abseits aller Kasuistik zu sozialverträglichen Menschen, gar zu einer Stütze der Gesellschaft zu werden. Und zu erkennen, "zu meinem Kumpel kann ich 'na, du Arsch' sagen, und er lacht drüber, weil er weiß, wie ichs meine; zu Lehrern oder Fremden aber nicht." Zu erkennen, daß agressives Handeln oder Reden eine Gegenagression hervorrufen kann, die der Jugendliche nicht mehr überblickt. Zu erkennen, was Respekt ist.
Allerdings meine ich damit keine langen Betroffenheitsdiskussionen. Die ziehen nicht. Es muß schon kurz und prägnant sein, etwa:
"He, hast du Eltern?"
"Ja"
"Was würdest du sagen, wenn ich dir jetzt sage, deine Eltern tun mir leid?"
...
Drei Minuten, höchstens. Sonst artet die Sache aus.
teacher antwortete am 1. Apr, 19:56:
Das wäre vll. eine angemessene Reaktion gewesen - aber ich war überrumpelt und das Mädchen sofort wieder weg. Ich bin nicht für alle Angriffe ausgerüstet ...