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cotopaxi

 

Nach einer verhauten Prüfung frage ich Hussein, was ihn eigentlich interessiere.
Antwort: "Das weiß ich nicht."

Hussein muss das Gymnasium verlassen, weil er zu wenig - aber eines sicher - weiß: Schule interessiert ihn nicht. Er wird in eine Hauptschule wechseln, obwohl ich ihn zu den Hochbegabten zähle. Er weiß das, seine Mutter auch. Sie setzt sich verzweifelt täglich mit Hussein hin, um Latein, Mathematik und Englisch zu pauken. Hussein erträgt es geduldig wie ein Insasse das Gefängnis - noch zwei Jahre Pflichtschule, dann wird er frei sein.

Ich mag Hussein, er ist lustig, kreativ und freundlich. Aber völlig lernresistent. Ich spreche mit dem Klassenvorstand und wir sind uns einig: "Er will nicht lernen, da können wir nichts machen."

Am Abend lese ich in der Zeitung:

"Und wesentlich in diesem Zusammenhang ist aber der Wille zum Lernen. Dieser Wille aber ist in Amerika und Europa leider vielfach abhandengekommen."

R. J. Neuwirth, Professor an Universitäten in Macau und Indien, spricht gar nicht von Schulen, sondern von Unternehmen und Gesellschaften. Während Asiaten neugierig unsere Produkte und unser Know-how übernehmen, "übt man sich in arroganter Ignoranz".

Nein, nicht nur Kinder verweigern das Lernen, unsere Gesellschaft ist lernunwillig geworden. Sagt er.

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