Ich werfe eine komplexe Frage ins Klassenzimmer der Dreizehnjährigen. Alle denken nach - herrlich - aber es kommt keine Antwort.
Dann zieht Melanie die Hand ihrer Nachbarin Stephanie in die Luft.
"Was ist los?", frage ich verwundert.
"Die Steffi will drankommen, aber nicht mehr aufzeigen."
Ich kenne mich nicht aus: "Wie?"
"Die Steffi ist beleidigt", bringt es Melanie auf den Punkt, "weil Sie sie nicht beachtet haben."
Ich lasse meinen ganzen Charme spielen, will Steffis Antwort rauskitzeln.
Aber die schlaue Steffi zeigt mir die kalte Schulter.
Liebesentzug.
Sie kennen das? Sie haben mit Ihrer Tochter geschimpft, weil sie ihr Zimmer nicht zusammengeräumt hat? Das kleine Fräulein durfte nicht zur Party gehen? Sie sperrt sich in ihr Zimmer ein? Schweigt beim Abendessen?
Liebesentzug!
Tina ist aus einem härteren Holz geschnitzt. Sie tratscht - erste Ermahnung, sie plaudert weiter - zweite Mahnung, sie dreht sich zum Hintermann ... und ich greife ein:
"Jetzt reichts mir, Tina!"
"Immer ich. Sie gehen immer auf mich los!"
"Ja. Weil Du uns störst!"
Sie starrt mir verbittert ins Gesicht und sagt kein Wort mehr.
Liebesentzug.
Ich mag diese Klasse: 27 Kinder, 18 Mädchen, lauter Individuen. Sie sind kommunikativ, leistungsstark, humorvoll ... und emotionell. Von verspielt-kindlich bis weiblich-kokett ist alles da. 18 Töchter und jede anders.
Sie mögen mich - eine Zuneigung, die man täglich neu absichern muss. Schließlich geht es um die besten Voraussetzungen für gemeinsame Fortschritte. Jede Stunde wird zur Gratwanderung zwischen Sympathie und Erziehung, zwischen Spaß und Arbeit.
Das kostet sehr viel Kraft, ich spüre das nach jeder Stunde.
Es wäre einfacher, meinen Stoff vorzutragen, im Buch zu unterstreichen, alles abzuprüfen und in die nächste Klasse zu marschieren.
P.S.: Burschen spielen andere Spiele.
Dann zieht Melanie die Hand ihrer Nachbarin Stephanie in die Luft.
"Was ist los?", frage ich verwundert.
"Die Steffi will drankommen, aber nicht mehr aufzeigen."
Ich kenne mich nicht aus: "Wie?"
"Die Steffi ist beleidigt", bringt es Melanie auf den Punkt, "weil Sie sie nicht beachtet haben."
Ich lasse meinen ganzen Charme spielen, will Steffis Antwort rauskitzeln.
Aber die schlaue Steffi zeigt mir die kalte Schulter.
Liebesentzug.
Sie kennen das? Sie haben mit Ihrer Tochter geschimpft, weil sie ihr Zimmer nicht zusammengeräumt hat? Das kleine Fräulein durfte nicht zur Party gehen? Sie sperrt sich in ihr Zimmer ein? Schweigt beim Abendessen?
Liebesentzug!
Tina ist aus einem härteren Holz geschnitzt. Sie tratscht - erste Ermahnung, sie plaudert weiter - zweite Mahnung, sie dreht sich zum Hintermann ... und ich greife ein:
"Jetzt reichts mir, Tina!"
"Immer ich. Sie gehen immer auf mich los!"
"Ja. Weil Du uns störst!"
Sie starrt mir verbittert ins Gesicht und sagt kein Wort mehr.
Liebesentzug.
Ich mag diese Klasse: 27 Kinder, 18 Mädchen, lauter Individuen. Sie sind kommunikativ, leistungsstark, humorvoll ... und emotionell. Von verspielt-kindlich bis weiblich-kokett ist alles da. 18 Töchter und jede anders.
Sie mögen mich - eine Zuneigung, die man täglich neu absichern muss. Schließlich geht es um die besten Voraussetzungen für gemeinsame Fortschritte. Jede Stunde wird zur Gratwanderung zwischen Sympathie und Erziehung, zwischen Spaß und Arbeit.
Das kostet sehr viel Kraft, ich spüre das nach jeder Stunde.
Es wäre einfacher, meinen Stoff vorzutragen, im Buch zu unterstreichen, alles abzuprüfen und in die nächste Klasse zu marschieren.
P.S.: Burschen spielen andere Spiele.
teacher - am Sonntag, 7. Juni 2009, 10:52