Es ist ziemlich spät, dunkel und winterlich. Ein Mädchen, 14 oder 15 Jahre alt, aber sie könnte auch 25 sein, so wie sie sich gibt: Sehr kurzes Röckchen, sehr hohe und sehr lange Stiefel. Sie geht - nein, sie STOLZiert über den Vorplatz Richtung Bahnhof.
"Die Mädchen in diesem Alter probieren sich aus, sie schminken und kleiden sich wie Promis auf den Fernsehbühnen: nuttig. Und was spüren sie? Macht. Macht über die gaffenden und raunenden Männer ebenso wie Macht über die gierenden und staunenden Konkurrentinnen. Am Vormittag sitzen sie als kleine Schulmädchen in den Bänken oder kehren die Haare unter den Kunden weg, verpacken die Einkäufe in Plastiksäcken. Klein, jämmerlich, unbeachtet. Aber am Abend ..."
Das Mädchen vom Bahnhofsplatz wird von einem mittelalterlichen Typen eingeholt. Ungepflegt, sicher betrunken geht er zielstrebig von hinten auf sie zu und greift ungeniert unter ihren Rock. Das Mädchen zuckt zusammen, rückt mit beiden Händen schnell ihre Kleidung zurecht und läuft beschämt ins Gebäude.
"Er nutzt und demonstriert seine männliche Macht. Es ist politisch unkorrekt zu sagen, dass er von diesem aufreizenden Anblick motiviert wurde. Ist es deswegen falsch?"
Frauenmacht gegen Männermacht. Das ist meine Interpretation.
"Die Mädchen in diesem Alter probieren sich aus, sie schminken und kleiden sich wie Promis auf den Fernsehbühnen: nuttig. Und was spüren sie? Macht. Macht über die gaffenden und raunenden Männer ebenso wie Macht über die gierenden und staunenden Konkurrentinnen. Am Vormittag sitzen sie als kleine Schulmädchen in den Bänken oder kehren die Haare unter den Kunden weg, verpacken die Einkäufe in Plastiksäcken. Klein, jämmerlich, unbeachtet. Aber am Abend ..."
Das Mädchen vom Bahnhofsplatz wird von einem mittelalterlichen Typen eingeholt. Ungepflegt, sicher betrunken geht er zielstrebig von hinten auf sie zu und greift ungeniert unter ihren Rock. Das Mädchen zuckt zusammen, rückt mit beiden Händen schnell ihre Kleidung zurecht und läuft beschämt ins Gebäude.
"Er nutzt und demonstriert seine männliche Macht. Es ist politisch unkorrekt zu sagen, dass er von diesem aufreizenden Anblick motiviert wurde. Ist es deswegen falsch?"
Frauenmacht gegen Männermacht. Das ist meine Interpretation.
teacher - am Dienstag, 10. Februar 2009, 12:08