Ich habe noch keinen erwischt. Keinen Schüler, der freiwillig in einem Schulbuch geschmöckert hätte.
Ich war damals anders: Ich las im Physikbuch, blätterte durchs Biologiewerk und stöberte im Atlas herum. Wir hatten keinen Fernseher zuhause, Internet war noch nicht erfunden und zum Telefon griff ich nur im Bedarfsfall.
Alles hat sich geändert, nur das Schulbuch nicht. Es blieb eine öde Wüste banaler Wissenshaufen. Alles Leben wurde sorgfältig entfernt, lieblose Arbeitsaufgaben dazugeschrieben und ans unwissende Volk verschenkt.
Wir versuchen es zu umgehen: Wir nehmen Sendungen aus dem Fernsehen auf (alle Copyrights missachtend), wir kopieren aus den Zeitungen und drucken, was das World Wide Web zu bieten hat: Volles Leben.
Die Schulbücher werden systematisch kastriert: Es bleiben Gutmenschentexte und Liebkindbilder mit der Aura nasser Abwaschlappen. Alles korrekt, bis es niemanden mehr interessiert - wir haben es geschafft: Jede Gewalttat entfernt, jeder Eros entsorgt, jede Auseinandersetzung bereinigt, jede Spannung beseitigt, Wirklichkeiten bis zur Unkenntlichkeit geplättet. Eine nette Parallelwelt geschaffen.
Dein Schulbuch - bei der Kastration verstorben. Ruhe in Frieden.
Stellt euch Zeitungen und Bücher, Filme und Spiele, Medien und Informationsträger, Theaterstücke und Kunstevents vor, nachdem sie durch diese schulische Zensur gegangen sind. Das Leben ohne Leben.
Kastriert. Saftlos. Schule. Wie wir sie wollen?
Ich war damals anders: Ich las im Physikbuch, blätterte durchs Biologiewerk und stöberte im Atlas herum. Wir hatten keinen Fernseher zuhause, Internet war noch nicht erfunden und zum Telefon griff ich nur im Bedarfsfall.
Alles hat sich geändert, nur das Schulbuch nicht. Es blieb eine öde Wüste banaler Wissenshaufen. Alles Leben wurde sorgfältig entfernt, lieblose Arbeitsaufgaben dazugeschrieben und ans unwissende Volk verschenkt.
Wir versuchen es zu umgehen: Wir nehmen Sendungen aus dem Fernsehen auf (alle Copyrights missachtend), wir kopieren aus den Zeitungen und drucken, was das World Wide Web zu bieten hat: Volles Leben.
Die Schulbücher werden systematisch kastriert: Es bleiben Gutmenschentexte und Liebkindbilder mit der Aura nasser Abwaschlappen. Alles korrekt, bis es niemanden mehr interessiert - wir haben es geschafft: Jede Gewalttat entfernt, jeder Eros entsorgt, jede Auseinandersetzung bereinigt, jede Spannung beseitigt, Wirklichkeiten bis zur Unkenntlichkeit geplättet. Eine nette Parallelwelt geschaffen.
Dein Schulbuch - bei der Kastration verstorben. Ruhe in Frieden.
Stellt euch Zeitungen und Bücher, Filme und Spiele, Medien und Informationsträger, Theaterstücke und Kunstevents vor, nachdem sie durch diese schulische Zensur gegangen sind. Das Leben ohne Leben.
Kastriert. Saftlos. Schule. Wie wir sie wollen?
teacher - am Donnerstag, 5. Februar 2009, 10:42