Kollege R. hat ein Haus gebaut: Er hat gelernt zu tapezieren, Fliesen zu legen und scheut auch vor Installationen nicht zurück.
Damals saß er im Sozialraum und grübelte laut:
"Wenn ich den Job in der Schule halbiere, dann bleiben mir netto 60 %."
"Hmm."
"Dann gehe ich ein bisserl pfuschen, da schaut mehr raus."
"Aha."
Jetzt macht er ernst: Ein akademisch geprüfter Germanist wird Fliesen legen. Auch Fußböden und Stromkabel. Falls Sie einen verlässlichen Professionisten brauchen!
"Warum?"
"Ich muss mir nicht mehr auf den Kopf schei... lassen. Am Bau verdienst du gut, die Leute schätzen deine Arbeit ... Und du?"
"Hmm. Ich?"
Ich sehe auch, dass der Lehrberuf ganz unten angekommen ist. Ausgebrannte Leute, frustrierte Fachkräfte, gedemütigte Lehrer auf der einen Seite. Geifernde Eltern, ungezogene Kinder, verständnislose Beobachter auf der anderen. Kein Mittelweg, aber ein Ausweg: Raus!
Ich fahre am Nachmittag zu einer Werbeagentur - eine frühere Schülerin bittet mich um Hilfe. Wir sitzen im Team am grünen Tisch, essen kleine Häppchen, trinken Orangensaft und diskutieren über Marktstrategien, repräsentative Umfragen und empirische Forschungsmethoden.
Entspannt, kreativ, engagiert.
Ruhig, ungestört, konzentriert.
Lustvoll, respektvoll, wertlos.
Binnen weniger Stunden realisiere ich, welch unglaublich harten Job Lehrer nicht nur völlig unbedankt, sondern mitleidig belächelt täglich verrichten. Man könnte denken: "Alles andere ist besser. Niemehrschule."
Damals saß er im Sozialraum und grübelte laut:
"Wenn ich den Job in der Schule halbiere, dann bleiben mir netto 60 %."
"Hmm."
"Dann gehe ich ein bisserl pfuschen, da schaut mehr raus."
"Aha."
Jetzt macht er ernst: Ein akademisch geprüfter Germanist wird Fliesen legen. Auch Fußböden und Stromkabel. Falls Sie einen verlässlichen Professionisten brauchen!
"Warum?"
"Ich muss mir nicht mehr auf den Kopf schei... lassen. Am Bau verdienst du gut, die Leute schätzen deine Arbeit ... Und du?"
"Hmm. Ich?"
Ich sehe auch, dass der Lehrberuf ganz unten angekommen ist. Ausgebrannte Leute, frustrierte Fachkräfte, gedemütigte Lehrer auf der einen Seite. Geifernde Eltern, ungezogene Kinder, verständnislose Beobachter auf der anderen. Kein Mittelweg, aber ein Ausweg: Raus!
Ich fahre am Nachmittag zu einer Werbeagentur - eine frühere Schülerin bittet mich um Hilfe. Wir sitzen im Team am grünen Tisch, essen kleine Häppchen, trinken Orangensaft und diskutieren über Marktstrategien, repräsentative Umfragen und empirische Forschungsmethoden.
Entspannt, kreativ, engagiert.
Ruhig, ungestört, konzentriert.
Lustvoll, respektvoll, wertlos.
Binnen weniger Stunden realisiere ich, welch unglaublich harten Job Lehrer nicht nur völlig unbedankt, sondern mitleidig belächelt täglich verrichten. Man könnte denken: "Alles andere ist besser. Niemehrschule."
teacher - am Donnerstag, 27. November 2008, 19:59