Aufruhr beim Friseur.
"Die Frau Direktor hat bei mir angerufen," schreit die frisierende Mutter in ihren Haarsalon. Sie weiß nichts von meinem Beruf.
"Ich soll die Anzeige zurücknehmen", setzt sie fort, "aber das kommt nicht in Frage."
Ein junger Herr, das wundert mich, will die juristischen Details wissen: "Dürfen Sie das überhaupt?"
"Ja freilich könnt' ich die Anzeige zurücknehmen, aber erstens will ich nicht und zweitens hat der Herr Inspektor - der kommt ja auch zum Schneiden zu uns - ganz abgeraten."
Die Chefin nimmt sich Zeit und erklärt die Sachlage: Zwei Mädchen - das unterstreicht sie gekonnt - haben in der Klasse ihrer Tochter einen richtigen Coup gelandet: 1200 Euro und elf Handys haben sie geklaut. "Eine Kroatin und eine Türkin!" wird die Stimme meisterlich angehoben, damit die gesamte Klientel Bescheid weiß.
Anzeige. Polizei. Aufruhr.
Anruf.
"Die Direktorin fürchtet halt um den Ruf ihrer Schule", interpretiert eine Zuhörerin nicht unschlau.
Zufällig (naja, nicht ganz zufällig) kenne ich die sozialdemokratisch engagierte Schulleiterin von diversen Treffen. Unsere Stadt ist mehr ein Dorf.
Sie fürchtet nicht nur um den Ruf ihrer Schule, sie fürchtet auch die Artikel der Lokalpresse, und sie fürchtet um die beiden Mädchen und deren Familie ... und sie erahnt die hochschwappenden Klischees rund um das Thema Ausländerkriminalität. Sie möchte das Problem intern und pädagogisch aus dem Weg räumen. Schule und Schüler schonend ... schschsch....
"Ich würde auch bei der Anzeige bleiben. Man kann ja nicht alles unter den Tisch kehren", lege ich bescheidene 11 Euro neben die Registrierkasse.
"Aber die Mädchen werden sich rächen."
"So und so - die haben ja genug Brüder und Cousins."
"Die Frau Direktor hat bei mir angerufen," schreit die frisierende Mutter in ihren Haarsalon. Sie weiß nichts von meinem Beruf.
"Ich soll die Anzeige zurücknehmen", setzt sie fort, "aber das kommt nicht in Frage."
Ein junger Herr, das wundert mich, will die juristischen Details wissen: "Dürfen Sie das überhaupt?"
"Ja freilich könnt' ich die Anzeige zurücknehmen, aber erstens will ich nicht und zweitens hat der Herr Inspektor - der kommt ja auch zum Schneiden zu uns - ganz abgeraten."
Die Chefin nimmt sich Zeit und erklärt die Sachlage: Zwei Mädchen - das unterstreicht sie gekonnt - haben in der Klasse ihrer Tochter einen richtigen Coup gelandet: 1200 Euro und elf Handys haben sie geklaut. "Eine Kroatin und eine Türkin!" wird die Stimme meisterlich angehoben, damit die gesamte Klientel Bescheid weiß.
Anzeige. Polizei. Aufruhr.
Anruf.
"Die Direktorin fürchtet halt um den Ruf ihrer Schule", interpretiert eine Zuhörerin nicht unschlau.
Zufällig (naja, nicht ganz zufällig) kenne ich die sozialdemokratisch engagierte Schulleiterin von diversen Treffen. Unsere Stadt ist mehr ein Dorf.
Sie fürchtet nicht nur um den Ruf ihrer Schule, sie fürchtet auch die Artikel der Lokalpresse, und sie fürchtet um die beiden Mädchen und deren Familie ... und sie erahnt die hochschwappenden Klischees rund um das Thema Ausländerkriminalität. Sie möchte das Problem intern und pädagogisch aus dem Weg räumen. Schule und Schüler schonend ... schschsch....
"Ich würde auch bei der Anzeige bleiben. Man kann ja nicht alles unter den Tisch kehren", lege ich bescheidene 11 Euro neben die Registrierkasse.
"Aber die Mädchen werden sich rächen."
"So und so - die haben ja genug Brüder und Cousins."
teacher - am Freitag, 7. März 2008, 11:15