Beim Verlassen des Schulgebäudes sticht mir ein hell beleuchtetes Klassenzimmer ins Auge. Also gehe ich den Gang nach hinten, um die Lampen abzudrehen, die Umwelt zu schonen und der Schule ein paar Cent zu sparen.
Irrtum. Ein Kollege räumt die Klasse zusammen. Richtet die Bänke schnurgerade aus, löscht die Tafel, entfernt die Abfälle vom Boden.
"Ich muss die Schüler beschämen", erklärt er mir ins fragende Gesicht. Er hatte versucht, ihnen klar zu machen, dass ihr Klassenzimmer ihr Wohnraum ist. Dass eine aufgeräumte Umgebung zum Wohlbefinden beiträgt. Dass sie Verantwortung für ihre kleine Welt übernehmen sollten.
Sie haben einen Schweinestall hinterlassen. Also setzt er einen neuen Schritt, einen unkonventionellen.
Ich melde Zweifel an. Er erklärt mir sein Verhältnis zur Klasse:
"Ich möchte sie ganzheitlich als Menschen betrachten, da braucht es viele Schritte ... aber es wirkt. Letztes Mal bin ich ein paar Minuten weggegangen, und siehe da: Sie waren auf ihren Plätzen und haben konzentriert gearbeitet. Weißt du, das sind schöne Momente."
"Diese Klasse? Die probiert doch alles, um vom Lernen abzulenken."
"Deswegen suche ich neue Zugänge. Zum Beispiel lasse ich sie am Anfang der Stunde zum Grüßen nicht aufstehen, ich bitte sie, die Augen zu schließen und sich zu entspannen. 80, 90 Sekunden hören sie in sich hinein, atmen durch, schalten ab ... dann können sie wieder arbeiten."
Ich höre gespannt und interessiert zu. Handeln würde ich so nicht. Der Kollege lebt seine Einstellung, aber kann man diese lehren und an (junge) Kollegen weiterempfehlen und weitergeben? Ist sie sinnvoll oder ist es besser, klar Position zu beziehen: Die Räume müssen aufgeräumt werden, am Anfang der Stunde muss gegrüßt werden, Arbeit muss gemacht werden. Punkt.
Wir haben Verständnis für alles, sogar für einander, aber gemeinsame pädagogische Linie finden wir keine. Haben wir keine. Das verwirrt, glaube ich, unsere Kinder, zutiefst.
Irrtum. Ein Kollege räumt die Klasse zusammen. Richtet die Bänke schnurgerade aus, löscht die Tafel, entfernt die Abfälle vom Boden.
"Ich muss die Schüler beschämen", erklärt er mir ins fragende Gesicht. Er hatte versucht, ihnen klar zu machen, dass ihr Klassenzimmer ihr Wohnraum ist. Dass eine aufgeräumte Umgebung zum Wohlbefinden beiträgt. Dass sie Verantwortung für ihre kleine Welt übernehmen sollten.
Sie haben einen Schweinestall hinterlassen. Also setzt er einen neuen Schritt, einen unkonventionellen.
Ich melde Zweifel an. Er erklärt mir sein Verhältnis zur Klasse:
"Ich möchte sie ganzheitlich als Menschen betrachten, da braucht es viele Schritte ... aber es wirkt. Letztes Mal bin ich ein paar Minuten weggegangen, und siehe da: Sie waren auf ihren Plätzen und haben konzentriert gearbeitet. Weißt du, das sind schöne Momente."
"Diese Klasse? Die probiert doch alles, um vom Lernen abzulenken."
"Deswegen suche ich neue Zugänge. Zum Beispiel lasse ich sie am Anfang der Stunde zum Grüßen nicht aufstehen, ich bitte sie, die Augen zu schließen und sich zu entspannen. 80, 90 Sekunden hören sie in sich hinein, atmen durch, schalten ab ... dann können sie wieder arbeiten."
Ich höre gespannt und interessiert zu. Handeln würde ich so nicht. Der Kollege lebt seine Einstellung, aber kann man diese lehren und an (junge) Kollegen weiterempfehlen und weitergeben? Ist sie sinnvoll oder ist es besser, klar Position zu beziehen: Die Räume müssen aufgeräumt werden, am Anfang der Stunde muss gegrüßt werden, Arbeit muss gemacht werden. Punkt.
Wir haben Verständnis für alles, sogar für einander, aber gemeinsame pädagogische Linie finden wir keine. Haben wir keine. Das verwirrt, glaube ich, unsere Kinder, zutiefst.
teacher - am Montag, 19. September 2011, 08:47