o. klein (Gast) meinte am 1. Jul, 09:56:
Waren das mündliche oder schriftliche Prüfungen? Bei mündlichen Prüfungen kann sich der Lehrer ja einen Eindruck verschaffen, auch wenn er nicht so viel Erfahrung hat. Bei schriftlichen hat er verspielt, wenn er zu schwere (oder zu leichte) Aufgaben gibt...Hier in Zürich gibt es noch zentrale Aufnahmeprüfungen, für Kinder, die den Notendurchschnitt knapp nicht erreichen oder für Kinder aus Privatschulen. Es ist ein grosser Stress für die Kinder, und auch hier wird den 11-jährigen (der Übertritt ist erst nach der 6. Klasse) "Vorbereitungsunterricht" für die Gymi-Prüfung erteilt.
Das Paradox ist: die Volksschullehrer dürfen auf die Gymi-Prüfung angeblich nicht vorbereiten, die ist sozusagen als eine Art "Intelligenztest" konzipiert. Resultat: reiche Eltern zahlen gezielte Vorbereitungskurse und ihre Kinder kommen durch.
Das ist aber noch nicht alles, von wegen "punktuelle Prüfung sagt nicht viel aus". Die ersten drei Monate sind "Probezeit". Wenn der Schüler in dieser Zeit keine genügenden Leistungen erbringt, muss er das Gymnasium mitten im Schuljahr verlassen und in eine andere Schule (Sekundarschule) gehen. Das ist vielleicht ein Stress für die Kinder!!!!
Dasselbe gilt dann für jedes Schuljahr: wenn man so knapp an der Grenze ist, wird man "provisorisch" versetzt und kann mitten im Schuljahr um ein Jahr zurückversetzt werden...
Ich denke, letztlich wirken sich alle Systeme so aus, dass sie die betroffenen Kinder stressen: in Österreich gibt es die "Nachprüfung". An sich ist es ja eine gute Idee: statt das Jahr zu wiederholen, kann der Schüler in den Ferien nachlernen. Aber es verdirbt die Ferien...
Das "provisorium" gibt dem Schüler auch eine Chance: er wird versetzt, wenn er sich anstrengt. Aber auch das schafft einen grossen STress.
teacher antwortete am 2. Jul, 09:34:
Es sind schriftliche und mündliche Prüfungen abzulegen. Aber letztlich gibt immer der Lehrer das Niveau vor, wenn es keine standardisierten Tests gibt, d.h. der Lehrer entscheidet mit seinen Fragen, nicht das Kind mit seinem Wissen/Können.