C. kommt zu spät in die Klasse. Zu spät in die zweite Stunde, weil in der ersten war Religionsunterricht, von dem er abgemeldet ist. Zu spät wie immer:
"Ich habe euch nicht gefunden!"
C. schaut sich um und stellt fest, dass kein Platz mehr frei ist. Wir mussten in einen fremden Raum ausweichen, die größere Stammklasse wird für Prüfungen gebraucht. Normalerweise borge ich meinen eigenen Sessel her - weil ich ohnehin nie zum Niedersetzen komme - aber auch der Lehrersessel war schon vergeben.
"Ahhhh ..."
"Borg' Dir einen Stuhl aus der Nachbarklasse aus!"
C. kommt zurück ... und bringt in seinem Schlepptau eine verärgerte Kollegin mit: "So geht das nicht!"
Von da an gehen die Tatsachenberichte diametral auseinander, so ähnlich sie klingen mögen.
Schüler C.: "Sie hat mich vor ihrer Klasse blamiert."
Kollegin: "Er hat mich vor der Klasse bloßgestellt."
C. hat offensichtlich nicht gegrüßt (nur genuschelt), hat nicht gefragt (nur mitgeteilt), hat einen Sessel gepackt und wollte verschwinden. Die Kollegin meinte ihrem Erziehungsauftrag nachkommen zu müssen und hat C. vor der Klasse laut und deutlich erklärt, wie man sich zu benehmen hätte, wenn man ihren Unterricht unterbricht und etwas ausborgen will.
C. ergreift schließlich eine moderne Taktik und droht: "Wir können ja zur Direktorin gehen."
Ja, früher drohten die Lehrer mit dem Direktor, heute hat sich der Wind gedreht. Die Schüler wollen die Chefin einschalten, die sich oft genug auf die Seite der Eltern und SchülerInnen gestellt hat. Rückhalt finden Lehrer selten in der Direktion. Auch sonst nirgends.
Ich will tun, wofür ich bezahlt werde, nämlich unterrichten und schalte auf Deeskalation: "OK, Leute. Ich bin mitten in der Stundenwiederholung. Wir verschieben die Auseinandersetzung auf die Pause."
In der nächsten Pause ist C. nicht mehr zu sehen, aber die Kollegin textet mich zu: "Dieses Macho-Verhalten kann ich nicht durchgehen lassen ..."
Eh.
Aber nicht mein Problem.
"Ich habe euch nicht gefunden!"
C. schaut sich um und stellt fest, dass kein Platz mehr frei ist. Wir mussten in einen fremden Raum ausweichen, die größere Stammklasse wird für Prüfungen gebraucht. Normalerweise borge ich meinen eigenen Sessel her - weil ich ohnehin nie zum Niedersetzen komme - aber auch der Lehrersessel war schon vergeben.
"Ahhhh ..."
"Borg' Dir einen Stuhl aus der Nachbarklasse aus!"
C. kommt zurück ... und bringt in seinem Schlepptau eine verärgerte Kollegin mit: "So geht das nicht!"
Von da an gehen die Tatsachenberichte diametral auseinander, so ähnlich sie klingen mögen.
Schüler C.: "Sie hat mich vor ihrer Klasse blamiert."
Kollegin: "Er hat mich vor der Klasse bloßgestellt."
C. hat offensichtlich nicht gegrüßt (nur genuschelt), hat nicht gefragt (nur mitgeteilt), hat einen Sessel gepackt und wollte verschwinden. Die Kollegin meinte ihrem Erziehungsauftrag nachkommen zu müssen und hat C. vor der Klasse laut und deutlich erklärt, wie man sich zu benehmen hätte, wenn man ihren Unterricht unterbricht und etwas ausborgen will.
C. ergreift schließlich eine moderne Taktik und droht: "Wir können ja zur Direktorin gehen."
Ja, früher drohten die Lehrer mit dem Direktor, heute hat sich der Wind gedreht. Die Schüler wollen die Chefin einschalten, die sich oft genug auf die Seite der Eltern und SchülerInnen gestellt hat. Rückhalt finden Lehrer selten in der Direktion. Auch sonst nirgends.
Ich will tun, wofür ich bezahlt werde, nämlich unterrichten und schalte auf Deeskalation: "OK, Leute. Ich bin mitten in der Stundenwiederholung. Wir verschieben die Auseinandersetzung auf die Pause."
In der nächsten Pause ist C. nicht mehr zu sehen, aber die Kollegin textet mich zu: "Dieses Macho-Verhalten kann ich nicht durchgehen lassen ..."
Eh.
Aber nicht mein Problem.
teacher - am Dienstag, 17. Mai 2011, 19:49