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cotopaxi

 

"Ich bin froh, dass sich meine Eltern nicht so auskennen."

Sarah ist ein Schatz. Sie gehört zu den Schülerinnen, die ganze Klassen managen. Sie sammelt das Geld für das Theater ab, sie organisiert die nächste Geburtstagsfeier, sie borgt ihre Unterlagen her ... sie ist ein Schatz.

Sarah gibt ihre Portfoliomappe ab und mir bleiben die Augen offen:
"Hey, das schaut ja suuuuper aus!"
"Ja. Aber mein Papa hat mir geholfen."

Sarahs Portfolio ist säuberlichst gelayoutet, fehlerfrei, in Farbe ausgedruckt und fein gebunden.
"Mein Papa ist so ein Perfektionist, so ein technischer. Er besteht drauf, dass die Kopf- und Fußzeilen passen, die Bilder ordentlich eingebunden sind, die Abstände stimmen ... und so halt."
Sarahs Nachbarin schaut uns über die Schultern und kommentiert neidlos:
"Pfau, da hast du ja Stunden gebraucht. Bin ich froh, dass sich meine Eltern nicht so auskennen!"

Das merke ich oft. Die Eltern kennen sich mit modernen Medien nicht aus und überlassen dieses weite Feld ihren Kindern.

Facebook? Keine Ahnung.
Online-Spiele? Nie gesehen.
Youporn oder youtube? Verwechselt. Bestenfalls.
Apps am Handy? Nie gehört.
Downloaden, streamen, formatieren. Was bitte?
Copy and paste? Was willst du?

Die Kinder sind froh, dass ihre Alten nichts checken. Das schafft ihnen digitale Freiräume, die es nie zuvor gegeben hat und heftig missbraucht werden. Eltern, die sich auskennen, greifen viel gezielter ein. Die anderen reden von Vertrauen und Toleranz - was sollen sie sonst tun?

Wer nichts weiß, muss alles glauben.

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