Woo (Gast) meinte am 11. Dez, 15:51:
Ich weiss dass ich fuer diesen Kommentar gleich als der boese asoziale Unterdruecker da stehe, aber egal...Ich sehe die Hauptursache in dem mangelnden Bildungsinteresse darin, dass die Alternativen zur Arbeit heutzutage viel zu ertragreich sind. Wer nix kann ausser sich ne Frau mit aehnlicher Gesinnung zu suchen, einen Nachwuchs in die Welt wirft und dann den Weg zum Amt macht, bekommt mittlerweile nicht mehr nennenswert weniger Geld als ich der ich 50-Stunden-Wochen in der Firma runterreisse. Wozu studieren, wenn die Sozialhilfe auch 80% des zu erwartenden Gehalts ausmacht, aber man dafuer nur ein paar Zettel ausfuellen muss und dafuer das ganze Jahr vorm Fernseher faulenzen darf? Und da wird in den Medien noch rumgejammert dass es den Leuten doch sooo schlecht geht. Auf 1200 Euro (ALG + Wohngeld + Essenszuschuss + Kleiderzuschuss + Kinderzuschuss + x...) kommen ist gar kein Problem.. wenn ich von meinem Informatikerjob die Steuern und Versicherungen abziehe die bei nem Arbeitslosen schon inklusive sind, bleiben mir ~1500 Euro.
Da passt einfach die Distanz nicht mehr. Da gehoert massiv gekuerzt und eingespart. Wenn wir mal unsere Wirtschaft so weit runter haben, dass "keine Bildung" wirklich wieder "auf der Strasse leben" bedeutet, kehrt auch die Motivation zum Lernen wieder zurueck.
steppenhund antwortete am 11. Dez, 16:13:
Das klingt ziemlich zynisch, ist aber genau das Gleiche, was ich oft gehört habe, wenn ich mich in Deutschland über das Thema unterhalten habe.Ihnen bleibt allerdings die Hoffnung, dass Sie doch gehaltlich ansteigen können. Und gerade in der IT kann man sich durch stetige Selbstweiterbildung ganz schön hoch arbeiten. Also wünsche ich Ihnen viel Glück, dass Sie ihren Lebensstandard noch heben können.
Mike (Gast) antwortete am 11. Dez, 16:50:
Seit einigen Jahren sinkt der durchschnittliche Lohn in Deutschland. Du solltest nicht verlangen das die armen Menschen noch weniger bekommen, sondern das die Arbeitnehmer wieder mehr bekommen. Ich glaube kaum das du mit deinen 1500 glücklicher sein würdest, nur weil die armen Menschen deutlich weniger bekämen.
Abgesehen davon wäre es wesentlich angenehmer wenn man wüsste das man einen Job verlieren kann ohne gleich in Armut zu versinken. Kann schließlich jeden mal treffen…
Woo (Gast) antwortete am 11. Dez, 18:59:
Ja, das war deutlich zynisch und auch so beabsichtigt. Das Wissen, dass ich einen signifikanten Teil meines Einkommens fuer das Ueberleben dieser Bildungsverweigerer abgeben muss, laesst mir keine andere Reaktion.Es geht mir auch nicht darum dass ich zufriedener bin wenn ich mehr bekomme. Ich sehe eben einen der Gruende fuer die mangelnde Motivation zum Lernen darin, dass man derzeit ohne Ausbildung auch "ganz gut" ueber die Runden kommen kann.
Meine Schulzeit ist jetzt doch schon einige Jahre her, aber damals hatte ich halt das Bewusstsein, dass wenn ich irgendwann das Haus unserer Familie unterhalten koennen will, wenn Vater es mit der Rente natuerlich nicht mehr schafft, einen guten Beruf mit einem gewissen Einkommen haben muss - und dafuer habe ich mich halt in der Schule auf meinen Hintern gesetzt und gebueffelt und spaeter studiert.
Dieser Anreiz "ich muss was lernen wenn ich mal meine Familie ernaehren koennen will" fehlt heute durch die umfangreiche Unterstuetzung unserer sozialen Haengematte.
Natuerlich muss die Unterstuetzung fuer Leute erhalten bleiben, die unverschuldet arbeitslos geworden sind - das habe ich auch nie abgestritten. Es gehoert nur irgendwie sichergestellt, dass man nicht auch eine ganze Horde mit durchfuettert die aufgrund Faulheit und/oder selbstverschuldeter Dummheit nicht arbeitsfaehig sind oder nie waren.
Wie man das genau ermitteln soll - da bin ich auch ziemlich ratlos.
BIA (Gast) antwortete am 11. Dez, 19:11:
@woo
Ist ein problematischer Aspekt dabei nicht, dass ein Teil der Jobs für die schlecht ausgebildete Klientel weggebrochen ist? Jemand, der mit schlechtem Schulabschluß halt einen Hilfsarbeiterjob in irgendeiner Fabrik gefunden hat - findet der heute noch was? Ich könnt's nicht sagen, könnte mir aber vorstellen, dass das einen Teil dazu beiträgt.
steppenhund antwortete am 11. Dez, 19:48:
@woo
Das mit dem Haus unterhalten können, ist ein sehr griffiger Anreiz. Wobei ich nicht das Materielle darin sehe sondern den Umstand, dass es etwas gibt, was von den Eltern vorgelebt wird, was als Wert empfunden wird, den man erhalten will. Das kann auch Bildung sein oder die Pflege bestimmter Hobbies.Es könnte sein, dass unsere Kinder nicht einmal aus Widerstand heraus Leistung ablehnen sondern weil Ihnen ein absolut wertloses Leben vorgelebt wird. (Schimpfen über die Arbeit, Jammern über die Überlastung, Fernsehen, einmal im Jahr ein organisierter Urlaub)
Mike (Gast) antwortete am 12. Dez, 00:12:
Bei manchen Themen gilt vielleicht einfach 'alle oder keiner'. Wer Redefreiheit haben will muss damit leben das hin und wieder die kahle rechte Minderheit in der Öffentlichkeit auftaucht. Und wer soziale Absicherung will, muss damit leben das einige Menschen das System ausnutzen. Die 'Soziale Hängematte' gab es doch sicher auch schon früher? Vermutlich sogar weit sozialer als heutzutage. Den Lehrern wurde sämtliche Macht über die Schüler genommen. Wenn sie davon etwas zurückbekämen, würden vielleicht die Disziplin wieder steigen und die Faulheit wieder sinken. Damit meine ich durchfallen, nachsitzen, zum Rektor geschickt werden, Eltern während ihrer Arbeitszeit zur Schule bestellen.
Und Benimmregeln deren Bruch solche Strafen nach sich ziehen. Wenn der Lehrer die Klasse betritt aufstehen, saubere Umgangssprache, im Unterricht schweigen.
gruber (Gast) antwortete am 12. Dez, 07:38:
Schafft die Rentner ab!
LIeber Woo,Ich habe die Zahlen für die Schweiz nachgeschaut, für Deutschland konnte ich sie leider nicht finden.
Die sehen so aus:
Sozialhilfe und Asywesen kosten pro Jahr ca 4 Milliarden Franken
Arbeitslosengeld ca. 5 Milliarden Franken
Das sind insgesamt 9 Milliarden Franken, oder ca 1300 CHF pro Kopf und Jahr.
Was hingegen viel teurer ist, sind die Renten... die kommen auf 30 Milliarden pro Jahr, nur für die AHV, ohne Pensionskassen.
Wenn du also wirklich möchtest, dass du von deinen 1500 Euro pro Monat so viel wie möglich behalten kannst, hätte ich zwei effiziente Vorschläge:
1) Mit 65 Rübe ab
2) Arbeiten, bis man krepiert.
Gruber (Gast) antwortete am 12. Dez, 08:00:
Zahlen D
Ich habe die Zahlen für Deutschland jetzt gefunden:240 Milliarden Euro für Renten
140 Milliarden Euro für Gesundheitssystem
aber nur 40 Miliarden für Sozialhilfe & Arbeitslosengeld
Lasst die Kranken sterben, bringt die Alten um!
Das ist viel effizienter als Dein Geklöne, woo...
Mike (Gast) antwortete am 13. Dez, 00:42:
240 Milliarden klingt wirklich nach viel Geld. Man könnte Geld bei den Kirchen einsparen, die kriegen vom Staat 14 Milliarden im Jahr
BIA (Gast) antwortete am 13. Dez, 16:38:
@Gruber
Das ist doch bloß eine Frage der Zeit - in 50 Jahren hat Sterbehilfe einen völlig rehabilitierten Ruf, da bin ich mir sicher. Wenn erst mal ein riesiger Überhang an alzheimernden Alten (dazu werde auch ich mit 1/3 Wahrscheinlichkeit gehören, da mach ich mir nichts vor) in Kombination mit einem totalen Pflegenotstand in Kombination mit einem klammen Staat besteht, wird eine völlige Neubewertung und Legalisierung von Sterbehilfe stattfinden. Aber das hat mit den Pisa-Ergebnissen nicht besonders viel zu tun.
Faller (Gast) antwortete am 14. Dez, 11:48:
Dickens für Alte
Das habe ich mir auch schon vorgestellt.So wie Dickens die Waisenhäuser und misshandlung von Findelkindern beschreibt wird es wohl in absehbarer Zukunft in Altersheimen zugehen: die Masse macht's...
Mike (Gast) antwortete am 14. Dez, 12:04:
Mit den Alten läuft es irgendwann wie mit den Tieren in der Massenhaltung. Sie müssen nicht gesund oder glücklich sein um Geld einzubringen. Es reicht wenn sie leben. Pflege die so schlecht ist, das die Menschen daran krepieren würden, gleicht man mit hohen Medikamentendosen wieder aus. Das unmenschliche Leiden wird einfach wegzensiert. So ist es am profitabelsten
ben (Gast) antwortete am 14. Dez, 15:16:
"Man könnte Geld bei den Kirchen einsparen, die kriegen vom Staat 14 Milliarden im Jahr "Ja und wer ist so motiviert die für Jedermann nutzbaren Einrichtungen zu unterhalten? Beispielsweise Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime etc..
Mike (Gast) antwortete am 14. Dez, 15:47:
Wenn du darauf hinaus willst das die Kirche die Angestellten finanziert, irrst du dich
Der_Eisenschmyd antwortete am 15. Dez, 09:46:
"Es gehoert nur irgendwie sichergestellt, dass man nicht auch eine ganze Horde mit durchfuettert die aufgrund Faulheit und/oder selbstverschuldeter Dummheit nicht arbeitsfaehig sind oder nie waren."......
Dazu nur das, zum Hören und Nachdenken und so...
https://www.youtube.com/watch?v=ZEJpHL2rkEE